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Pflegefall? Was es für Angehörige zu tun gibt

Meist tritt ein Pflegefall völlig unerwartet ein und stellt Familien von heute auf morgen vor eine veränderte Situation. Sei es ein Unfall oder eine Krankheit: Es gilt, schnell zu handeln und einige Entscheidungen zu treffen. Mit dem heutigen Blogbeitrag wollen wir Ihnen Orientierung geben, welche Dinge im Pflegefall unbedingt zu klären und welche Schritte einzuleiten sind.

Zunächst ist es wichtig, den tatsächlichen Pflegebedarf zu erfassen. Das heißt zu erörtern, welcher Unterstützungsbedarf heute notwendig ist und in Zukunft sein wird. Handelt es sich um einen schwerwiegenden Pflegefall, wird eher eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung zum Tragen kommen. Liegt ein leichter Pflegefall vor, kann vermutlich auch eine stundenweise Betreuung ausreichend sein. Die Selbstständigkeit Ihres Angehörigen bzw. dessen Unterstützungsbedarf ergeben einen Anhaltspunkt für den zu beantragenden, tatsächlichen Pflegegrad. Digitale Pflegegradrechner, aber auch die Pflegeberatungen der Städte und Gemeinden können hier Orientierung und Unterstützung bieten.

Beantragen Sie nach der Ermittlung des Pflegebedarfs den Pflegegrad bei Ihrer Pflegekasse. Hierfür reicht im ersten Schritt ein datiertes und vom Versicherten unterschriebenes formloses Schreiben aus. Das Zugangsdatum des Schreibens ist gleichzeitig der Stichtag für den Erhalt von Pflegeleistungen. Die Pflegekasse schickt Ihnen in der Folge den ausführlichen Antrag auf Pflegegrad zu, der vollständig ausgefüllt und vom Versicherten unterschrieben zurückzusenden ist. Auch hier kann man sich bei Fragen Unterstützung bei Experten, wie zum Beispiel den Pflegestützpunkten, holen.

Ist der Antrag auf Pflegegrad bei Ihrer Pflegekasse eingegangen, steht als nächstes die häusliche Begutachtung seitens des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) für gesetzlich Versicherte bzw. von MEDICPROOF für privat Versicherte an. In Zeiten der Corona-Pandemie sind Vorort-Besuche allerdings selten und finden meist virtuell oder zu einem späteren Zeitpunkt statt. Der Schritt der offiziellen Begutachtung dient der Ermittlung der tatsächlichen Pflegebedürftigkeit Ihres Angehörigen. Um hierauf optimal vorbereitet zu sein, kann es sinnvoll sein, in einem Pflegetagebuch alle Tätigkeiten zu notieren, die von Ihnen für den Pflegebedürftigen zu verrichten sind. Der MDK oder auch MEDICPROOF werden Ihnen auch Fragen zur möglichen Mobilität und zur benötigten Alltagsunterstützung stellen, die wahrheitsgemäß zu beantworten sind und die zu einer finalen Ein-Kategorisierung führen.

Nun haben Sie Ihrerseits alles getan, was für die Feststellung des Pflegegrads notwendig ist. In der Regel ist innerhalb von vier bis sechs Wochen nach Antragstellung mit einer Entscheidung der Pflegekasse zu rechnen. Sollten Sie mit dem Beschluss nicht einverstanden sein, haben Sie die Möglichkeit, innerhalb einer Frist von vier Wochen dem Bescheid zu widersprechen.

Nutzen Sie die Zeit der Antragstellung bis zum Eingang des Bescheids für die Analyse möglicher Pflegeformen und die Auswahl des geeigneten Pflegepartners. Neben der fachlichen Ausbildung und guter Pflegequalität sind Sympathie und die räumliche Nähe zum pflegebedürftigen Angehörigen nicht zu unterschätzende Faktoren. Es ist keine Schande, sich im Pflegefall Unterstützung zu holen und sich gegen die häusliche Pflege zu entscheiden. Ihre Wahl muss zu Ihrer persönlichen und zu Ihrer innerfamiliären Situation passen. Ziehen Sie alle Optionen in Betracht und entscheiden Sie nach bestem Wissen und Gewissen. Seien Sie sich auch bewusst, dass es noch mehr Angebote als die häusliche Pflege oder die vollstationäre Pflege in der hiesigen Pflegelandschaft gibt. Es existieren einige Zwischenlösungen wie die ambulante Pflege durch Betreuungs- oder Pflegedienste, die – lässt es der gesundheitliche Zustand zu – eine gute Alternative sein können und es Ihren pflegebedürftigen Angehörigen ermöglichen, im gewohnten häuslichen Umfeld wohnen zu bleiben.

Fotonachweis: www.unsplash.com